„Wer sagt, dass nicht auch Mädchen Elektrotechniker und Jungen Erzieher werden können? Bei der Berufsorientierung sollte es um die Stärken des jeweiligen Jugendlichen gehen und nicht um Geschlechterklischees“, so Hintersberger.
„Es ist zwar erfreulich, dass wir in den vergangenen Jahren eine Steigerung der weiblichen Fachkräfte in technischen Berufen beobachten können. Trotzdem ist der Frauenanteil im Bereich Technik, Handwerk, Naturwissenschaft und IT nicht einmal halb so hoch wie über alle Berufe hinweg – nur jeder fünfte Beschäftigte in diesem Bereich ist weiblich. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein naturwissenschaftlich-technischer Beruf ist darunter“, betont Hintersberger.
Auf der anderen Seite sind gerade einmal knapp fünf Prozent der Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen männlich. Auch bei den Pflegekräften liegt der Männeranteil nur zwischen 13 und 15 Prozent. Dabei sind gerade in diesen Bereichen häufig qualifizierte Männer gesucht, so dass sich hier interessante Zukunftschancen für Jungen bieten.
„Wir müssen junge Frauen und Männer motivieren, ihre individuellen Talente, Fähigkeiten und Interessen zu entdecken, und diese bewusst am Arbeitsmarkt einzubringen“, so der Augsburger Landtagsabgeordnete.
„Auch die Unternehmen sind hier gefragt. Der „Girls‘ und Boys‘Day“ bietet die Möglichkeit, neue Bewerber zu begeistern und dadurch die Anzahl guter Nachwuchskräfte in der jeweiligen Branche zu erhöhen“, fügt Hintersberger hinzu. „Der Fachkräftemangel stellt sowohl den Staat, als auch Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Keiner kann es sich mehr leisten, auf das Potential von Frauen oder Männern zu verzichten, weder im technischen, noch im sozialen Bereich“, so Hintersberger abschließend.